Der sechste Kontinent ist nicht nur bekannt für seine einzigartige und artenreiche Tierwelt, die neben dem Koalabären und dem Känguru auch zahlreiche Hai-Arten vor den Küsten beinhaltet, sondern auch für seine verschiedenen Landschaften, die vom Outback bis zu wunderschönen Sandstränden alles zu bieten hat, was das Herz verlangt. Doch genau wie in der Meereswelt zählt der Hai zwar zur obersten Stufe der Nahrungskette, jedoch kann er sich nicht immer sicher sein, dass seine auserwählte Beute am Ende auch erlegt wird. So ähnlich erscheint es im Moment auch Novomatic zu ergehen. Die sicher geglaubte Beute, den australischen Softwareanbieter für Online Casino Spiele und land-based Slotautomaten Ainsworth Game Technology, schon gierig vor den Augen schwimmend und kurz vor der Übernahme, scheint doch ein etwas zäherer Brocken zu sein, als anfangs vermutet. Vor einigen Wochen schien schon alles in trockenen Tüchern zu sein und der Übernahme von 53 Prozent der Anteile durch Novomatic nichts mehr im Wege zu stehen, doch nun scheinen die Wettbewerbshüter in Down Under dem Österreichischen Konzern noch einige Hürden in den Weg zu stellen. Der bisherige Hauptanteilseigner von Ainsworth Game Technology, Len Ainsworth, ist sich zwar mit den Österreichern einig und würde sich gern seine Aktien mit mehr als 300 Millionen Euro versilbern lassen, doch das letzte Wort wird in der kommenden Hauptversammlung der Aktionäre gesprochen und diese wurde gerade nach hinten verschoben.
50 Prozent der Minderheitsaktionäre müssen dem Deal zustimmen
Theoretisch könnte die Übernahme von Ainsworth durch Novomatic ziemlich einfach von statten gehen, doch es gibt noch einen dicken Stein bei der ganzen Sache aus dem Weg zu räumen. Um den Deal am Ende zu bewerkstelligen, müssen mehr als 50 Prozent der Minderheitsaktionäre der Übernahme der Mehrheit am Unternehmen durch die Österreicher zustimmen. Hierbei ist bis heute nicht klar ob die Anteile in Höhe von 9 Prozent, die die Ehefrau Gretel Ainsworth an der Firma hält, als eigenständig betrachtet werden können und somit bei der Entscheidungsfindung der Minderheitenaktionäre berücksichtigt werden oder diese Lens Ainsworth zugeschlagen werden und damit nicht zum endgültigen Ergebnis über die Zustimmung zum Deal beitragen können. Um diese wichtige Frage zu beantworten hat sich nun die australische Finanzaufsicht eingeschaltet und die dafür eingerichtete Übernahmekommission wird abschließend darüber befinden müssen, wie mit den Anteilen der Ehefrau zu verfahren ist. Für den weltweit operierenden Novomatic Konzern, der immerhin einen der beliebtesten Slot Automaten aller Zeiten erschaffen hat, nämlich BOOK OF RA, heißt es nun geduldig abzuwarten, denn die für den 3. Juni anberaumte Hauptversammlung wird wegen der auftretenden und zu klärenden Problematik nicht stattfinden können. Wann diese nun am Ende nachgeholt werden kann wird also maßgeblich vom Beschluss der Übernahmekommission abhängen und zu welchem Zeitpunkt sie ihre Einschätzung mitteilen wird. Gegenüber den australischen Medien gaben Vertreter von Ainsworth bekannt, dass die Verschiebung der Hauptversammlung maximal bis zu 30 Tagen dauern sollte. Somit heißt es für den Weißen Hai der Glücksspielindustrie weiterhin geduldig kreisend um die Beute zu streifen und im passenden Augenblick zu zuschlagen.